- Mengzi
- I
Mengzi,Mengzi,Meng-tzu, latinisiert Mẹncius, Mẹnzius, eigentlich Meng Ke, Meng K'o, chinesischer Philosoph, * Zou (Provinz Shandong) 372 v. Chr., ✝ ebenda 289 v. Chr.; war als politischer Ratgeber an verschiedenen Fürstenhöfen tätig und entwickelte die konfuzianische Lehre zum Teil in polemischer Auseinandersetzung mit (besonders von Yang Zhu und Mo Di vertretenen) konkurrierenden Weltanschauungen weiter. Im Gegensatz zu Xunzi vertrat er das Prinzip von der Güte der menschlichen Natur, die sich aus dem das Gute schlechthin repräsentierenden Weltprinzip ableitet. In der von seinen Schülern zusammengestellten Textsammlung mit Lehrgesprächen sind einerseits Hinweise auf die Möglichkeit einer sich der Mystik annähernden individuellen Beziehung zu diesem Weltprinzip, andererseits Appelle an den Staat enthalten, Humanität und Rechtlichkeit zu üben und die Interessen des Volkes zu seinen eigenen zu erklären. Das Buch Meng-zi wurde im 12. Jahrhundert zu einem der »Vier Kanonischen Bücher« erhoben, zeitweise (15./16. Jahrhundert) wegen seiner Parteinahme für das Volk aber auch nur in purgierter Form zugelassen. Es hatte nachhaltigen Einfluss auf die chinesische Staatsphilosophie.
Universal-Lexikon. 2012.